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von Ali-Reza Djassemi 13 Dez., 2020
Noch vor wenigen Tagen lag dieses außergewöhnliche Einzelstück unbeachtet in einer unserer Vitrinen. Mich reizte die Neugierde und der Forschungsgeist zu bestimmen um welche Art Stein es sich wohl handele, wie das Schmuckstück aufgebaut sei, aus welchem Material es angefertigt wurde und in welche Zeit es eingeordnet werden konnte. Ich erinnerte dieses Stück schon in Händen gehabt zu haben, als es bei uns eingeliefert wurde. Damals hatte ich wenig Zeit, um mir die Details zu erarbeiten. Also wendete ich das Objekt, das für mich auf den ersten Blick wie eine handgefertigte Brosche mit einem purpurfarbenen Edelstein aussah.
von Ali-Reza Djassemi 18 Sept., 2020
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von Ali-Reza Djassemi 05 Aug., 2020
Einleitung Das edle Herz des Planeten Der Diamant, eine Kohlenstoffmodifikation mit dem chemischen Zeichen C, ist das edelste Mineral aus den Tiefen unseres Planeten. Dieses Prädikat erhält der Stein aufgrund seiner Eigenschaften: Auf der mooschen Härteskala von 1 – 10 steht der Diamant als härtestes Material an oberster Stelle. Seine Brillanz, die durch das Zusammenspiel von Glanz, Totalreflektion, Lichtbrechung und Dispersion entsteht,wirddurchdi eSchliffartundFormund die Ausführung des Schliffes zu einem einzigartigen Merkmal. Hinzukommen Farbe und Reinheit als wichtige Kriterien, um der Seltenheit des Diamanten Ausdruck zu verleihen. Die Geschichte des Diamanten Von der Besonderheit des D iamanten wussten bereits indische Gelehrte, wie uns in Sanskrit verfasste Texte aus der Zeit von 600 v.Chr verraten. Der Gelehrte Kautilya entwirft rund zwei Jahrhunderte später ein System, in dem die Edelsteine den Kasten je nach Wert zugeordnet werden. Die weißen und farblosen Steine standen für die Gelehrten, Brahmanen genannt. Ritter und Krieger wurden mit roten Steine verglichen, von denen man heute weiß, dass es sich um Spinelle gehandelt haben muss. Der Kaste der Großgrundbesitzer und Kaufleute wa ren Steine mit gelber Farbe zugeordnet und die Sudras, Arbeiter und Handwerker, wurden mit grauschwarzen Steinen, wohl Magnetiten und Sideriten gleichgesetzt. Preisbestimmend wirkten damals bereits die Kristallgestalt, Größe und Klarheit des Diamanten. Als den „Adamas“ (griech: unüberwindbar, lat.: Stahl.) beschrieb 100 n. Chr. der römische Gelehrte Plinius den Diamanten in seiner Edelsteinkunde. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gelangten die ersten Diamanten als Einzelstücke aus Persien, Sy rien, der Türkei und Italien durch Marco Polo nach Europa. Das Zentrum des Diamanthandels war zu jenem Zeitpunkt die indische Insel Ormus. Am Anfang des 14. Jahrhunderts, als die Kunst des Glasschleifens, besonders in Murano bei Venedig, bereits beherrsch t wurde, unternahm man erste Versuche, die unebene natürliche Oberfläche der Steine oder beschädigte Spitzen zu glätten. Diese Steine waren in Europa begehrter als die unbehandelten. In Indien jedoch konnte man diese Steine nicht mehr verkaufen, da ihnen n un die Mystik fehlte. Vasco da Gama entdeckte 1498 den direkten Seeweg nach Ostindien und somit verlagerte sich die einstige Vormachtstellung von Venedig nach Lissabon. Gleichzeitig entwickelten sich in Europa formgebende Techniken für Diamanten. Neben Venedig, Lissabon und Antwerpen spielte Augsburg im Diamanthandel ab 1538, dank der Familie Fugger, eine wichtige Rolle. Aus Augsburg stammen die frühesten Nachweise der Diamantbearbeitung in Deutschland. Erstmals beschrieb Benvenuto Cellini im Jahre 1565 das Handwerkszeug und die verschiedenen Arbeitsvorgänge des Diamantschleifens. Bis Anfang des 18. Jahrhunderts wurden aus Indien ca. 30 Mio. Karat Diamant gefördert. Die Importmengen lagen jährlich bei 1000 und 2000 Karat. Im Gebiet von Minas Gerais, Brasilien, wurden 1725 die ersten Diamanten angeblich von Sebastino Leme do Prado entdeckt. Die diamanthaltigen Gebiete wurden 1730 zum Eigentum der portugiesi schen Krone erklärt. Damit stieg die nach Lissabon gelangende Menge an Rohdiamanten auf jährlich 100.000 bis 200.000 Karat. In der brasilianischen Provinz Bahia entstand 1845 die Stadt die Stadt Diamantina, weil es auch dort Diamantvorkommen gab. Bis 1851 stieg die jährliche Produktion auf 300.000 Karat. Dies pendelte sich aber bis 1860 auf ca. 190.000 Karat pro Jahr ein. Der erste in Afrika gefundene Diamant „Eureka “ wog 21,25 Karat. Er stammte vom Südufer des Oranje, wo er 1866 von Erasmus Jacobs entde ckt wurde. Ein Jahr später fand man die erste sekundäre Lagerstätte in Südafrika. Eine holländische Familie verkaufte 1869 ihre Farm in der südafrikanischen Ebene an Cecil Rhodes. Zu jenem Zeitpunkt war ihnen weder bewusst, dass sie sich über einer Diama ntmine befanden, noch dass ihr Name, De Beer, irgendwann zum Synonym, der Unvergänglichkeit des Diamanten werden sollte. Die auf ihrem ehemaligen Grundstück entstandene Mine erhielt den Namen Kimberley-Mine und später den Kosenamen „ The Big Hole “ In der Jagersfontain entdeckte man 1870 die erste primäre Lagerstätte Südafrikas. Die erste aus Südafrika stammende Rohdiamantensendung ging nach Amsterdam, statt nach Lissabon. Von 1877 bis 1913 stieg die jährliche Produktion von 1,8 Mio. Karat auf 6,0 Mio. Kar at. Jetzt begann man mit der Graduierung von Diamanten. Dabei gab es drei zu beachtende Kriterien: Reinheit , Farbe und Schliff. Die Reinheit war unterteilt in „piquiert“ (deutliche Einschlüsse ) und „pur“. Die Farbbezeichnungen beschrieben gleichsam Fundort und farbgebende Einlagerungen. Bsp.: „River“ war ein Stein der im Flussbett gefunden wurde, „Crystal“ beschrieb einen, einem in der Farbe dem Bleikristallglas ähnelnden Diamanten und „Wesselton“ war der Name einer Mine. Der Schliff wurde zwar berücksichtigt, aber nicht besonders unterteilt. Die Diamantvorkommen in Brasilien waren nicht mehr so ertragreich und damit verlor auch Lissabon um 1880 allmählich seine Vormachtstellung als Hauptproduktionsland für Diamanten. Durch die vielen neu entdeckten Vorkommen und den damit verbundenen Produktionssteigerungen geriet der Diamantpreis allmählich unter Druck, was Cecil Rhodes 1881 dazu bewegte zum Schutz des Diamantmarktes die „De Beers Mining Company“ zu gründen. Den Namen gab er der Unternehmung in Gedenken an die Gebrüder De Beers. Barney Barnato und Cecil Rhodes gründeten vom 12. zum 13. März 1888 die „De Beers Consolidated Mines Limited“ mit der Fusionierung Ihrer Firmen, der „De Beers Mining Co.“. und der „Kimberley Central“. Dieser Zusammenschluss ist mit einem spektakulären Geschäftsabschluss verbunden, von dem man sich heute noch gern erzählt. Barney Barnato hatte den Gesamtbesitz der Diamanten seiner Firma nach Farbe und Reinheit sortiert, was eine sehr kostenintensive Arbeit darstellt, und Cecil Rhodes zum Kauf angeboten. Barnato und Rhodes besiegelten den Verkauf per Handschlag, dann schüttete Barnato Rhodes‘ neuen Besitz in einen Beutel zurück und übergab ihm diesen. Damit hatte Cecil Rhodes nun wieder die Aufgabe, alle Steine noch einmal sortieren lassen zu müssen. De Beers kontrollierte berei ts 1889 90% der südafrikanischen Produktionen. Der „Cullinan“ ist der größte, bisher gefundene Diamant. Er wiegt 3.105 Karat und wurde 1905 in der Premier Mine in Cullinan gefunden. Am Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise, am 30.September 1929, dem „ Schwa rzen Freitag “, war auch der Diamantpreis gefallen. Das führte dazu, dass Sir Ernest Oppenheimer, Nachfolger von Cecil Rhodes, als Vorsitzender von De Beers das Londoner Syndikat, den Vorläufer der heutigen C.S.O. (Central Selling Organisation) zur Sicheru ng der Diamantindustrie und der Diamantpreise gründete. Heutiger Vorsitzender von De Beers ist Harry Oppenheimer, der Sohn Ernest Oppenheimers. Der Leiter der CSO ist Sir Phillip Oppenheimer. Zeitgleich entwickelte Robert Shipley bei der GIA – Gemological Institut of America – ein erstes geordnetes und schriftlich niedergelegtes Graduierungssystem. Zwischen 1935 und 1963 gab es auch aus Deutschland fünf Vorschläge für allgemeingültige Vorschriften –den RAL . RAL 560 A5 wurde 1963 von den deutschen Schmuckverbänden ratifiziert. Die ersten Diamantvorkommen in der ehemaligen UdSSR entdeckte man 1948 in Sibirien. Bereits 1953 wurden in Schweden die ersten synthetischen Diamanten hergestellt und 1955 war „General Electric“ erfolgreich mit ihrer Diamantsynthese, die in einem Hochdruck –Hochtemperatur- Verfahren produziert wird. Die Produktion der UdSSR wurde 1956 aufgenommen und De Beers folgte 19 58 mit ihrer ersten Synthese. Einige große synthetische Diamanten bis 1,1 Karat wurden 1970 unter hohem Kostenaufwand hergestellt. Da das Verfahren aber zu teuer war, stellte man es wieder ein. Im selben Jahr erschien eine RAL -Ergänzung ( RAL 560 A 5 E ), die abgelehnt wurde, weil internationale Organisationen inzwischen Graduierungssysteme entwickelten. Im Jahr 1972 öffnete eine der größten Minen der Welt, die Orapa -Mine in Botswana. Am 14. Februar fand man den „Star of Sierra Leone“ mit einem Gewicht vo n 968,90 Karat. Von diesem Stein blieben 25% des Rohgewichts in 17 Diamanten erhalten. Australien bot 1978 riesige Diamantvorkommen. Die „CIBJO“ – Internationale Vereinigung Schmuck, Silberwaren, Diamanten, Perlen und Steine - und der IDC - Internationaler Diamanten Rat - legten 1979 ihre Nomenklaturen vor. Nach beiden wird international gearbeitet. Die „CIBJO“, der „IDC“ und das „GIA“ versuchen Kompromisse in den abweichenden Punkten in ihren Bestimmungen zu finden. Inzwischen wird an einer ISO-Norm gearbeitet. Die „Argyle – Mine AK1“ in Australien nahm 1982 ihre kommerzielle Produktion auf. Gabriel Tolkowsky und sein Team begannen 1986 die Bearbeitung des 599 Karat schweren „De Beers Centenary Diamond“ , der von 1988 bis 1991 geschliffen wurde. Hera us kam dabei ein 273 Karat schweres Herz mit 247 Facetten. Dieser Stein ist bei Lloyds für 106 Mio. US$ versichert. Die AK1 Mine erreichte im Jahr 1989 ihre volle Kapazität und ist seither die weltgrößte Mine Nach Prospektierungsarbeiten in Kanada hat ma n die „ETAKI – Minen“ entdeckt und hat mit der kommerziellen Produktion begonnen. De Beers, ETAKI und andere Diamantproduzenten haben neuerdings Seriennummern und Trademarkzeichen in eine Facette ihrer Steine eingebrannt, die nur bei hundertfacher Vergrößerung unter dem Mikroskop sichtbar werden. - Ende - Quelle: Diamantpraktikum 1;Die Unterlagen für die Königsteiner Diamantgraduierungskurse; Förderungswerk Königstein
von Ali-Reza Djassemi 05 Juli, 2020
Perlen schmeicheln einer Frau. Sie sind wie Ihre Haut samtig, elegant und sensibel. Sie verzaubern Männer und wirken beruhigend auf den Geist und die Seele. Sie sind gleichzeitig eine Liebesbekundung an das Leben und die Partnerschaft zwischen Liebenden. Leicht, elegant, frei und verspielt, wie Schwalben durch den Sommerhimmel fliegen, liegen Perlen auf der Haut einer Frau. Perlen sind zeitlos. Sie passen, wie Diamanten auch, zu jedem Outfit, ob Casual, Sporty, Business oder Elegant. Zusammen mit einer jungen Goldschmiedin haben wir aus einer exklusiven Sammlung echter Perlen, Lapislazuli, Koralle, Bernstein, Chrysopras und Türkis moderne Armbänder angefertigt. Jedes Stück ein Unikat. Die Armbänder sind ab sofort im Geschäft ausgestellt und werden in den kommenden Tagen dann auch in unserem Onlineshop zum Verkauf angeboten.
von Ali-Reza Djassemi 03 Juli, 2020
Für unsere neue Armbandkollektion (die Bilder folgen noch) aus Perlen, Lapis Lazuli, Gold, Koralle, Bergkristall und weiteren ausgesuchten Edelsteinen habe ich heute Vormittag aus Treibholz und Zement eine Halterung angefertigt. Die Bilder zeigen die groben Abschnitte der Fertigung. Das Holz hatte ich bereits im vergangenen Winter bei einem Spaziergang mit einer Freundin am Deich in Schlüttsiel gesammelt und am Haus gelagert. Lange wusste ich nicht, was daraus werden sollte. Heute morgen brauchte ich Holz, das im Schaufenster neutral wirken sollte.
von Ali-Reza Djassemi 23 Mai, 2020
Direkt vor unserer Tür, auf unserem Grundstück, sind im letzten Winter durch die starken Stürme in Nordfriesland viele alte, marode Bäume umgefallen. Wir haben diese Bäume in den letzten Monaten zerkleinert und gelagert. Heute habe ich aus einem 1,30cm großen Stück von 40cm Durchmesser 9 Büsten und 8 Ringhalterungen angefertigt. Wir haben aus einer Lagerauflösung einer aktuellen Schmuckkollektion eines großartigen, familiengeführten Schmuckateliers aus Deutschland eine Auswahl von einzigartigen Ringen, Anhängern und Ohrschmuck bekommen. Um diese Auswahl in unserer Auslage in Westerland zeitnah für den Verkauf auszustellen, brauchten wir neue Büsten, Ringhalterungen und Ohrschmuckständer. Wie gut, dass wir Holz und Werkzeuge haben. Gut auch, dass ich mit dem Werkzeug umgehen kann. So sind heute in 5 Stunden Arbeit die Hälfte der Büsten entstanden, die ab Dienstag in unserer Auslage zu finden sein werden.
von Ali-Reza Djassemi 19 Mai, 2020
Ich habe Amber Jam bei Vorbereitungen zu einer Vernisage in Hamburg kennengelernt. Während ich Expertisen für zwei wundervolle Schmuckstücke auf hochwertigem Papier drucken lassen wollte, sah ich eine sehr reizende junge Dame, die einen Ausdruck einer höchst filigranen Zeichnung bemusterte. Ich war sofort von Ihrer Arbeit und Ihrer Person beeindruckt. Wouw! Dachte ich. Da sind so viele Details, so viele Striche. Ich fragte mich, wo das Bild anfinge und wo es aufhörte. Bold Mold hat mich einfach umgehauen. Ohne Lupe oder Sehhilfe entstehen Punkt um Punkt und Strich an Strich Szenarien, Landschaften, Emotionen und Geschichten, die diese und andere Welten mühelos miteinander verbinden. Ich fragte Amber, ob Sie sich vorstellen könne für mich zehn Arbeiten anzufertigen; und schon waren wir mitten im kreativen Prozess angekommen. Ich bat Sie sich mit tieferen mentalen Prozessen auseinanderzusetzen, statt mit den Mainstreamthemen wie bsp. Sylt, Urlaub , Freizeit usw. Den Grund sah ich einfach darin begründet, dass Amber Jam mehr kann als Mainstream zu sein. Amber Jam ist in meinen Augen, das was wir erleben könnten, wenn wir die Oberfläche unserer Existenz verlassen wollten. Amber Jam über Bold Mold Flechten, Schimmel und dergleichen machen zuweilen uns Angst oder lösen Ekel aus, wenn sie im Zusammenhang mit dem menschlichen Körper stehen, auf Steinen stören sie weniger – Moose und Algen finden viele schön. Diese Urgewächse, evolutions- biologisch älter sind als Bäume und Blumen ha- ben für Amber Jam etwas Magisches an sich. Schimmelpilze können Infektionen auslösen und sollen auch mit Krebs in Zusammenhang stehen. Viele Menschen in Amber Jams Umgebung sind an verschiedenen Krankheiten gestorben; dies zu verarbeiten und ihren Frieden hiermit zu schließen, wünscht sie sich sehr. Auf der anderen Seite sind manche Pilze lebensnotwendig, wie etwa im Darm, wo sie in einer ausgewogenen Umge- bung unschädlich sind. Durch die Verwendung von Pflanzenschutzmit- teln und Antibiotika wird diese Gleichgewicht zerstört. Das zarte und zerbrechliche Netz, das Pilze bilden, überträgt Informationen und funk- tioniert möglicherwei- se ähnlich den Neuronen im Gehirn. Hilft es deshalb zuweilen, eine Gürtelrose zu besprechen? Amber Jam gefällt die Möglichkeit, Dinge, die nicht in Worte zu fassen sind, sichtbar zu machen. Die Stadt als Lebensraum verursacht häufig das Phänomen der Reizüberflutung und daraus resultierender nervlicher Überreizung. Um dem zu entfliehen, haben viele Erwachsene begonnen, Zentangle zu betreiben, andere verbringen ihren Feierabend wieder damit, vorgefertigte Bilder auszumalen. Amber Jam sucht in ihren künstlerischen Prozessen auch nach der Möglichkeit des Rückzugs – zeichnet ihren BOLD MOLD groß und bildfüllend, sie beginnt in der Mitte, reflexiv, mandalaartig, es soll „Zentangle auf Acid“ sein und in der Kopie auch ausgemalt werden dürfen. Über ein Jahr zeichnete Amber Jam an ihrem BOLDMOLD–MARSedition, den Schimmel des Marsjahres 2016. Alles, was in diesem Jahr mit ihr und mit der Welt passierte, wurde sinnbildlich eingeflochten und verwebt. So war es der Versuch, Gutes, wie Schlechtes mit einander zu verweben, Verbindungen zu schaffen zwischen Helligkeit und Dunkelheit, zwischen Gegenwart und Erin- nerung. Amber Jam hat hierbei nicht nur Muster verwendet, die als Code für Emotionen gelten können, sondern auch figürliche Elemente; hier und da entdecken wir wilde und zahme Tiere, Häuser, Zauberbäume und Ruinen. Über all demfließtderAtem,der aus Drachenmündern strömt, um zu verbrennen oder zu heilen, das bleibt unklar. Sie stehen repräsentativ für die Natur, die sich, umzingelt von der Zivilisation, aufbäumt und – auch in den Menschen – für Konflikte sorgt. Das Künstliche, so auch die Kunst, wird immer wieder hinterfragt, umgewälzt, durchdrungen. Zur Zeit kann man in Live-Videos auf facebook Amber Jam bei der Arbeit zu sehen. Sie lässt uns in einer schwierigen Zeit, in der so manche Verbindung aufbricht, sich fügt oder vielleicht unerklärlich scheint beim Entstehungsprozess Ihrer Bold Mold Werke teilhaben. Danke Amber Jam. Arbeiten von Amber Jam könnt Ihr beispielsweise bei uns im Shop erwerben.
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